Wer mit dem Auto nach Berlin fährt, der kann sie sehen – die alte AVUS-Tribüne der einstigen Motorsport-Rennstrecke. „Kein schöner Anblick – das hat mich richtig geärgert“ sagt Hamid Djadda. Der Investor hat es sich zur Aufgabe gemacht, die historische Tribüne zu sanieren. Hamid Djadda, im Iran geboren, kam in jungen Jahren nach Hamburg. Dort machte er auch sein Abitur. In San Francisco schloss er dann sein Wirtschaftsstudium ab.
Und was reizt ihn daran? „Dass rund 13 Millionen Besucher im Schnitt jedes Jahr nach Berlin kommen – und viele fahren über die AVUS in die Stadt und nehmen dann die heruntergekommene Tribüne als ersten Eindruck mit“ sagt Hamid Djadda. „Dieser historische Ort, der mit Namen von Rennfahrerlegenden wie Rudolf Caracciola, Manfred von Brauchitsch, Bernd Rosemeyer, Juan Manuel Fangio verbunden ist, darf nicht dem Verfall preisgegeben werden“.
Die neue AVUS-Trbüne mit Glaskanzel für den Eventbereich
Die AVUS – die „Automobil-Verkehrs-und Übungs-Straße - war die erste Autobahn der Welt und wurde 1921 eröffnet. Die 8,3 Kilometer lange Strecke war gebührenpflichtig. Wer sie mal durchfahren wollte, musste dafür damals den stolzen Preis von 10 Mark bezahlen.
Die guten Zeiten der Rennstrecke sind längst Geschichte, geblieben ist die vor sich hin rottende Tribüne. Dass sich das jetzt endlich ändert freut Andreas Statzkowski. Hamid Djadda hat die Genehmigung zur Sanierung des Daches erhalten. Ende Oktober soll es zunächst abgerissen und nach historischem Vorbild wiederaufgebaut werden. In der Mitte der Tribüne ist eine Glaskanzel mit einem Eventbereich geplant. Hinzukommen sollen 1000 Quadratmeter Bürofläche für Start-ups, Geschäfte, ein Café und eventuell auch ein Museum. Dort könnte dann auch ein Silberpfeil stehen -jenes legendäre Rennauto von Mercedes-Benz und Auto-Union, das zu Beginn noch mit unlackierten Verkleidungsblechen aus Aluminium versehen war und so seinen Namen bekam.
Für den Umbau der AVUS-Tribüne gewann Hamid Djadda als verantwortlichen Architekten Christoph Janiesch. Er hat bereits die historische Tribüne der Hamburger Trabrennbahn für ein namhaftes Büro der Stadt erfolgreich erneuert.
Für den Unternehmer Hamid Djadda ist der Umbau der AVUS-Tribünen das dritte Groß- Projekt in Berlin. In Tempelhof betreibt er die „Berliner Blechschild Manufaktur“ und seit kurzem auch die Firma „OHDE Berlin“. Sie stellt jetzt in Neukölln Marzipankonfekt her, was Djadda weltweit vermarkten will. Außerdem ist er dabei, eine Stiftung zu gründen. Einen Teil der Stiftungsgelder will Djadda dafür verwenden „dass wir eine Schule in Neukölln unterstützen und wir es schaffen, den Schülerinnen und Schülern dieser Schule eine bessere Ausbildung bis hin zu einem guten Abitur zu ermöglichen“.
Sein nächstes Ziel hat Hamid Djadda auch schon im Blick. Am 24. September 2021 soll der Umbau der AVUS-Tribüne fertig sein. Dann könnte doppelt gefeiert werden: Eröffnungsparty und 100 Jahre AVUS.